Das wichtigste „Werkzeug“ des Osteopathen Markus Messner sind: seine Hände. Durch gezielte Analyse, Untersuchung und Gespräche bringt er dank struktur- und funktionsbezogener Behandlung den Körper seiner Patienten wieder ins Gleichgewicht.

Fast jeder hat schon von Osteopathie gehört und doch wissen die wenigsten, was genau das eigentlich ist. Osteopathen wie der Klagenfurter Markus Messner sind keine „Wunderheiler“ und doch ranken sich so manche Gerüchte um das Berufsbild. Dabei sind die Grundlagen der Osteopathie ganz bodenständig. „Osteopathen greifen sozusagen in die Regelkreise des Körpers ein und versuchen, funktionelle Störungen zu beheben. So lassen sich Körperfunktionen verbessern und das allgemeine Wohlbefinden wiederherstellen. Kurzum: Der Patient fühlt sich besser“, erklärt Messner. Zu kompliziert? Bei der Osteopathie steht der Mensch im Mittelpunkt, das Individuum wird in seiner Ganzheit respektiert. Hätten Sie gedacht, dass beispielsweise Knieprobleme zu Schwindel oder Kopfschmerzen führen können? Genau hier setzt die Osteopathie an. Behandelt wird – wie? Ganz genau, mit den Händen. Messner: „Zuerst teste ich den Körper auf Spannungen und versuche herauszufinden wo Blockaden sitzen. Wir Osteopathen sagen dazu „Restriktionen“ – übersetzen kann man das auch mit Einschränkungen. Danach wird versucht mit verschiedenen Techniken diese Spannungen zu lösen.“

Schon seit 12 Jahren arbeitet der gebürtige Steirer Markus Messner als Physiotherapeut und seit 6 Jahren als Osteopath. In der Klagenfurter „im.puls praxis“ behandelt er täglich Patienten, von jung bis alt. Die Beschwerden seiner Patienten seien oft ähnlich, sagt er: „Unwohlsein, Missempfindung, Schmerzen an bestimmten Körperteilen, Bewegungseinschränkungen, Schwindel und vieles mehr. Kommt ein neuer Patient zu mir, geht es auf die Suche nach der Ursache. Nach gezielten Fragen bei einem Erstgespräch nehme ich mir Zeit für eine strukturierte, anerkannte Untersuchung. Im Anschluss wird die Behandlung besprochen.“  Eine der Grundlagen in der Osteopathie ist die Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion. Übersetzt bedeutet dass, das es in unserem Körper Zusammenhänge gibt, die man ohne Hintergrundwissen kaum vermuten würde.

Probleme in den „Körperstrukturen“ wie dem knöchernen Skelett, Muskeln, Faszien, Inneren Organen, etc. können viel weitreichender sein, als zuerst vermutet. Messner: „Ein Beispiel: Traumatologische Verletzungen des Bandapparates (z.B. Riss des vorderen oder hinteren Kreuzbandes) im Knie beeinträchtigen eine optimale Funktion. Das Knie kann im Lauf der Zeit funktionseingeschränkt werden, es kann beispielsweise nicht mehr richtig gestreckt werden, was zu Knorpelschädigungen im Kniegelenk führen kann. Diese Veränderungen im Bewegungsverhalten beeinflussen das Gangbild.“

Durch die mögliche Bewegungseinschränkung im Knie, wird der fehlende Bewegungsumfang von anderen Gelenken, welche dieselbe Bewegungsrichtung aufweisen, reflektorisch kompensiert. Die Bewegung im Großzehengrundgelenk, die vielen kleinen Fußwurzelknochen, das obere Sprunggelenk, die Hüfte und die Wirbelsäule übernehmen einen Teil der fehlenden Bewegung des Knies. Durch das „mehr“ an Bewegung, das diese Gelenke bewältigen müssen, kann es im Laufe der Zeit allerdings zu Überbelastungen kommen. Gelenksfehlstellungen, dadurch degenerative Prozesse (Chondrosen), Schleimbeutelentzündungen (Bursitiden), Ansatzsehnenreizungen (Tendinosen), Sehnenentzündungen (Tendinitis) können die Folge sein, welche „plötzlich“ auftreten. Bewegungsabläufe und auch die Körperhaltung verändern sich. „Das Muskel-Skelettsystem (Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenkskapseln) weist Positionsveränderungen auf. Diese weitreichenden Spannungsänderungen können Symptome im Rumpf wie chronische Verlaufsformen der funktionellen Dyspepsie (Reizmagen) oder des Reizdarms und weiter etwa Symptome wie Schwindel oder Kopfschmerzen auslösen“, ergänzt der Osteopath.

Ein Knieproblem mit weitreichenden Folgen

Das zentrale Nervensystem, welches über das periphere Nervensystem mit der Peripherie (Haut, Muskel, Sehnen, Bänder, Kapseln, Knochen, Gefäße, Bindegewebe, Organe) verbunden ist, bekommt Informationen über afferente Nervenstrukturen der jeweiligen Strukturen und sendet über efferente Nervenstrukturen Informationen wieder zurück. Das ist ein ähnliches System wie bei einem Telefongespräch, ein Austausch an Informationen in beide Richtungen muss sattfinden um den Kontakt aufrecht zu erhalten. Ist die Verbindung unterbrochen, herrscht eine schlechte Verbindung vor, oder ist einer der beiden launenhaft, gibt es bei beiden „Gesprächspartnern“ ein Problem. Der Informationsaustausch ist nicht perfekt gegeben bzw läuft nicht „rund“ und es kommt zu Reaktionen an beiden Seiten. Im Körper könnte dies so sein: periphere Gelenke, das Becken und die Lendenwirbelsäule kompensieren, über längere Zeit, die Bewegung des Knies und es kommt zur Fehlstellung in den genannten Knochen. Spannungen werden, auf die Organe, durch deren Aufhängestrukturen (wie zB das Mesenterium = Dünn-Dickdarmgekröse) auf Beckenorgane wie der Dünn-/Dickdarm übertragen, was zu einer Veränderung der Darmbewegung führen kann, im weitesten Sinne können Darmerkrankungen wie das Reizdarmsyndrom entstehen, was zu Unwohlsein und Krankheit ausufern kann.“ Ein natürlich „krasses“ Beispiel und doch immer wieder Realität.

Genau an diesem Punkt kommt die ganzheitliche Philosophie der Osteopathie ins Spiel. Die Behandlung muss auf den ganzen Körper ausgeweitet werden und beschränkt sich nicht auf das lokale Muskel-Skelettsystem. Bilddiagnostische Voruntersuchungen, Endoskopien, Sonografien dienen in der Behandlung als wichtige Informationsträger und vorausgesetzte „Safetys“ (Sicherheiten), um Pathologien, entzündliche oder neoplastische Prozesse rechtzeitig zu erkennen. Und auch die Ausbildung der Osteopathen in Österreich schafft Vertrauen. „Nur wer bereits ein voran gegangenes Medizinstudium und/oder ein dreijähriges, abgeschlossenes Vollzeit Physiotherapiestudium hinter sich hat, wird zur Ausbildung zugelassen“, erklärt Messner. Die fünf- bis sechsjährige berufsbegleitende Osteopathieausbildung mit der Möglichkeit von weiteren fünf Semestern des Masterstudiums der Osteopathie wird an der Fachhochschule für Gesundheit Tirol in Innsbruck oder an der Donauuniversität Krems durchlaufen. Der Unterricht ist praktisch orientiert, Körpersysteme werden strukturiert mit verschiedenen Techniken behandelt. Theoretisches Wissen wird mit wichtigen anatomischen, mechanischen, physiologischen und rechtlichen Grundlagen vermittelt.

Übrigens: Eine Einheit beim Osteopathen wird nicht nur empfohlen, wenn bereits Probleme bestehen – auch vorbeugend kann ein Termin einfach gut tun.

Kontakt:
Markus Messner
Osteopath & Physiotherapeut
im.puls praxis Klagenfurt
www.impulscare.at