Um den erhöhten Anforderungen im Sport gerecht zu werden braucht es eine optimale Nährstoffversorgung. Nährstoffdefizite führen zu Leistungsabfall, Infektanfälligkeit, Müdigkeit, Motivationsverlust und verzögerter Regeneration.
Metabolic Tuning bedeutet genau hinsehen, die Ernährung anpassen und Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu dosieren, wie es für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit des Sportlers erforderlich ist.

Im Sport, insbesondere im wettkampforientierten Sport, muss man Höchstleistungen erbringen können und daher muss der Stoffwechsel auf die körperliche Aktivität abgestimmt werden. Dieser Abstimmungsprozess mit entsprechenden Ernährungsstrategien und gezielten Ergänzungen bezeichnet man als Metabolic Tuning.
Aus Sicht des Sportlers besteht das Bedürfnis mit Metabolic Tuning die Leistungsfähigkeit zu steigern und den Trainingsprozess durch die richtige Ernährung und Nahrungsergänzungen zu optimieren. Ziel ist es den Stoffwechsel zu aktivieren, die energiebereitstellenden Prozesse zu beschleunigen, die Muskelfunktion zu verbessern, die Nervenzell- und Gehirnfunktion zu steigern, die Regeneration zu beschleunigen und anaboler Prozesse zu unterstützen.
Aus Sicht des Sportarztes steht im Mittelpunkt die Gesundheit zu erhalten trotz intensiver körperlicher Belastung. Dabei steht im Vordergrund die Stärkung des Immunsystem und damit eine Verminderung der Infektanfälligkeit, die Reduktion des Risikos von Sportverletzungen und die Reduktion des Risikos von sportassoziierten Erkrankungen. Sportler so wie Arzt wollen die Folgen von Nährstoffdefiziten vermeiden die letztendlich zu einem Leistungsabfall, Motivationsverlust, chronischer Müdigkeit und Infektanfälligkeit führen. Durch erschöpfte Nährstoffressourcen bleibt der Trainingsfortschritt aus und die Regeneration verzögert sich. Der Sportler ist einem erhöhten oxidativen Stress ausgesetzt und letztlich steigt das Verletzungs- und Krankheitsrisiko.

Die Stoffwechsel Optimierung mit Vitaminen und anderen bioaktiven Mikronährstoffen ist daher ein zentraler Baustein in der medizinischen Betreuung von Sportlern und gelingt durch die Wahl der richtigen Ernährungsstrategie in Kombination mit individueller Nahrungsergänzung gestützt durch entsprechende Mikronährstoffanalysen.

Wie kann es eigentlich zu Nährstoffdefiziten kommen?
Jede sportliche Aktivität führt zur Steigerung des Energiestoffwechsels und ist daher mit einem erhöhten Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und anderen bioaktiven Mikronährstoffen verbunden. Darüber hinaus führt sportliche Aktivität auch zu einem erhöhten Verlust von Mikronährstoffen was ebenso einen erhöhten Bedarf nach sich zieht.
Der gesteigerte Bedarf lässt sich auch bei einer sehr ausgewogenen Ernährung oft nur schwer decken insbesondere, wenn andere Risiken wie privater und beruflicher Stress, Rauchen, Alkoholkonsum, Medikamenteneinnahme, Umweltbelastungen oder dergleichen sich vergesellschaften. Weiteres muss man auch in Betracht ziehen, dass eine schlechte Verdauungsleistung infolge von Fehlverdauungsprozesse ebenso die Nährstoffaufnahme beeinflussen kann.
Viele Sportler ernähren sich nicht anders als sich der Durchschnitt in der Bevölkerung ernährt und das bedeutet relativ Energiereich, mit einem hohen Anteil an Zucker, Kohlenhydraten und gesättigten Fetten, und gleichzeitig Mikronährstoffarm mit einem geringen Anteil an Obst, Gemüse, essentiellen Fettsäuren und Aminosäuren.

Wir essen in unserer Gesellschaft eigentlich nicht so wie wir uns ernähren sollten und das bringt per se ein erhöhtes Risiko für Nährstoffdefizite mit sich egal ob Sportler oder nicht Sportler. Auch die Qualität der Inhaltsstoffe unserer Nahrungsmittel ist beispielsweise durch beschleunigte Reifungs- oder Herstellungsprozesse, frühreife Ernte, lange Transportwege oder Strategien um die Haltbarkeit zu verlängern oftmals minderwertiger als wir denken. Dadurch können auch bei einer theoretisch ausgewogenen Ernährung Mängel entstehen. Bis zu 70% unserer Nahrungsmittel sind industriell weiterverarbeitet und damit ist oft der Gehalt wertvoller Mikronährstoffe in unserer Nahrung stark reduziert.

Für wen macht welche Ernährungsstrategie Sinn?
Es herrscht ein unübersehbares Spannungsfeld zwischen klassischen Ernährungs-empfehlungen auf der einen Seite und dem Interesse der Nahrungsergänzungsmittelindustrie auf der anderen Seite.
Aus Sicht der offiziellen Ernährungsempfehlungen gibt es keine wesentlichen Unterschiede in der empfohlenen Ernährung für Sportler im Vergleich zu der Empfehlung für die Normalbevölkerung. Generell gilt für jung oder alt, krank oder nicht krank, Sportler oder Couch-Potato im Wesentlichen die gleiche Ernährungsempfehlung. Lediglich eine Anpassung hinsichtlich des Kalorien Bedarfes bei körperlichen Aktivität wird für den Sportler empfohlen. Es gibt keine generelle Empfehlung für Nahrungsergänzungen, denn eine ausgewogene Ernährung sollte den Bedarf zu jeder Zeit decken können.
Aus Sicht der Nahrungsergänzungsmittelindustrie wird auf der anderen Seite oft durch progressive Werbestrategien versucht zu suggerieren, dass wir um Leistungsfähig und gesund zu bleiben, heutzutage gar nicht mehr ohne Ergänzungen auskommen können.
Wer hat nun recht?
Es ist naheliegend, dass beispielsweise ein Diabetiker eine andere Ernährungsstrategie als ein Gesunder verfolgen muss. Auch Übergewichtige brauchen andere Ernährungsstrategien als Gesunde Normalgewichtige. Es ändert sich im Gewichtsmanagement beispielsweise die Ernährungsstrategie je nachdem ob ich mich in einer Phase der Gewichtsreduktion befinde oder in einer Phase in der ich das Gewicht stabilisieren möchte.
Auch ein Sportler braucht eine andere Ernährungsstrategie als ein nicht Sportler. Die Ernährungsstrategie ändert sich abhängig von der Sportart oder ob sich der Sportler im Training oder im Wettkampf befindet. Ein Ausdauersportler beispielsweise ernährt sich anders als ein Kraftsportler.

Die Richtige Ernährung ist also immer eine Frage von individuellen Gesichtspunkten und letztlich auch kein konstanter Prozess.
Die Frage ob ich mich in einem Mangelzustand befinde stellt sich spätestens dann, wenn sich unspezifische körperliche oder psychische Beschwerden wie beispielsweise Müdigkeit, rasche Erschöpfung, verminderte Stresstoleranz oder Infekte häufen. Beantworten lässt sich das aber letztlich nur durch spezifische Analysen. Es stellt sich die Frage welcher Mikronährstoff sich im Mangel befindet und steht dieser auch im Zusammenhang mit meinen Beschwerden bzw. Zielen. Ein genereller Mangel an allem ist unwahrscheinlich und daher können die Werbe- und Marketingstrategien von Firmen die Nahrungsergänzungen herstellen ebenso nicht stimmen.

Gesundheit und Leistungsfähigkeit betrifft unseren gesamten Lebensstil und ist damit eine Frage von Ernährung, Bewegung, Mindset, Sozialem Umfeld und Umwelteinflüssen und das lässt sich durch eine Kapsel nicht ersetzten.

Was bedeutet Metabolic Tuning?
„Metabolic Tuning ist eine Optimierung des Stoffwechsels durch die gezielte und labordiagnostisch validierte Supplementierung von Mikronährstoffen.“ (Gröber U. 2007)
Metabolic Tuning bedeutet genau hinsehen, die Ernährung anpassen und Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu dosieren, wie es für die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit des Sportlers erforderlich ist.
Metabolic Tuning ist kein „Gießkannenprinzip“ mit einer unkontrollierten und unreflektierten Einnahme von Ergänzungsprodukten, sondern die physiologische Optimierung der Stoffwechselfunktion durch gezielter Supplementierung.

Worin liegt der Unterschied zwischen Metabolic Tuning und Doping?
Die physiologische Optimierung der Stoffwechselfunktion durch gezielter Supplementierung dient dem Erhalt der Gesundheit des Sportlers und folgt damit vor allem präventiven Gesichtspunkten und führt darüber hinaus dazu, dass die physische und mentale Leistungsfähigkeit gesteigert wird.
Der leistungssteigernde Effekt durch Metabolic Tuning bewegt sich in physiologischen Größenordnungen und steht damit klar im Gegensatz zu Doping, bei welchem es durch verbotene Substanzen zu einer unphysiologischen und gesundheitsschädigenden Leistungssteigerung kommt.


Dr. Manuel Treven
im.puls praxis Klagenfurt
Arzt für Allgemeinmedizin, Wahlarzt